Der lange Arm der vietnamesischen Staatsmacht – wie gefährlich Exiljournalist*innen in Berlin leben
Shownotes
Einschüchterungsversuche, Cyberattacken, Morddrohungen – der Journalist Le Trung Khoa hat am eigenen Leib zu spüren bekommen, wie weit der Einfluss des vietnamesischen Regimes reicht.
Als Exiljournalist betreibt er von Berlin aus die Nachrichtenseite thoibao.de, mit der er, zusammen mit seinen YouTube- und Facebook-Kanälen, ein Millionenpublikum erreicht. Der Regierung in Hanoi gefällt das gar nicht. Sie greift daher zu drastischen Mitteln, um Exiljournalisten wie ihn zum Schweigen zu bringen.
Le Trung Khoa wurde massiv bedroht, musste um sein Leben fürchten und schließlich unter Personenschutz gestellt werden. Darüber hinaus werden seine Webseiten immer wieder durch Cyber-Attacken angegriffen und lahmgelegt, seine Social-Media-Kanäle blockiert und seine Posts zensiert und gelöscht. „Dahinter steckte das vietnamesische Regime. Die von mir veröffentlichten Nachrichten sollten in Vietnam nicht ausgestrahlt werden“, erzählt Le Trung Khoa in der neuesten Folge von Pressefreiheit Grenzenlos.
Lisa Dittmer, (ehemalige) RSF-Referentin für Internetfreiheit, spricht im Podcast auch über die Verantwortung der sozialen Netzwerke. Reporter ohne Grenzen (RSF) hat es mehrfach angeprangert und auch dagegen protestiert, dass sich internationale Plattformen wie Facebook und YouTube von autoritären Staaten wie Vietnam so unter Druck setzen lassen.
(Hinweis: Die Folge wurde bereits im Frühjahr 2022 aufgenommen, Lisa Dittmer arbeitet mittlerweile nicht mehr für RSF. Ebenso ist Vietnam nicht mehr auf Platz 175, sondern in der Rangliste der Pressefreiheit 2022 nun auf Platz 174 von 180 zu finden.)
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