Hinter Gittern – wie Journalist*innen in Ägypten zum Schweigen gebracht werden

Shownotes

„Für mich war die Botschaft ganz klar – für mich gibt es keinen Platz mehr in Ägypten.“ Dies erkannte die Investigativ-Journalistin Basma Mostafa, nachdem sie im Oktober 2020 bereits zum dritten Mal wegen ihrer journalistischen Arbeit verhaftet wurde. Unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist Ägypten eines der Länder mit den meisten inhaftierten Journalistinnen weltweit geworden. Manche werden jahrelang ohne Urteil oder Anklage festgehalten, andere in Massenprozessen zu langen Haftstrafen verurteilt. Aktuell liegt das Land auf Platz 166 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen. „Es werden Menschen verhaftet, weil sie vor ein paar Stunden einen kritischen Facebook-Post veröffentlicht haben, in dem sie die Politik oder die Regierung kritisieren“, berichtet Basma Mostafa. Dieser repressive Umgang soll Journalistinnen zum Schweigen bringen.

Da Basma Mostafa sich weder unterordnen und eine Stimme des Regimes werden wollte, noch dauerhaft hinter Gittern verschwinden wollte, entschloss sie sich, Ägypten zu verlassen und lebt seit Juni 2021 mit ihrer Familie in Deutschland. Auch Christopher Resch, Pressereferent für Nahost und Nordafrika bei Reporter ohne Grenzen, sieht die zahlreichen Verhaftungen von Medienschaffenden als größtes Problem für die Arbeit von Journalist*innen in Ägypten. Nicht umsonst stuft Reporter ohne Grenzen Präsident al-Sisi als einen Feind der Pressefreiheit ein.

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